Text?

2 DIAS DE SANGRE
Bound By Honor MCD
www.2diasdesangre.com/Vivian Records


Zuerst fällt einem doch wirklich die recht heftige Produktion auf, da hat der Fünfer aus Gosslar viel Wert auf den richtigen Druck gelegt und der kommt ihnen nun ohne Frage zu gute. An den Drums wird ebenfalls mächtig Power aufgebaut und so kann man eigentlich kaum stillsitzen, während man sich diese fünf hasserfüllten New-York-Hardcore-Granaten anhört. Hier wird allerdings kein Old-School-Revival zelebriert, sondern meist treffen traditionelle Riffs auf unheimlich dicke Verstärker und ganz vereinzelt taucht mal ein Metalriff auf. Das Quintett beherrscht sein Handwerk, ohne Frage und obwohl die Songs recht aggressiv sind und auch eine toughe Attitüde haben, hinterfragt man doch so einiges, wie zum Beispiel Religion. Dazu gibt es Themen wie Unity und Ehre, was ja nichts neues ist, aber in dieser brachialen Version einfach nicht ignoriert werden kann. Eine absolute Abrissbirne. Thomas Eberhardt (6,5)

Text?

A DAY IN BLACK AND WHITE
Notes CD
Level-Plane


Vergesst, was ihr bisher von A DAY IN BLACK AND WHITE wusstet, denn die Band hat einen Quantensprung gamacht! Klar, "My Heros Have Always Killed Cowboys" war bombastisch mit seinen schleppenden Gitarren und dem bedrohlichen Schlagzeugdonner im Hintergrund, aber bei "Notes" wird euch die Spucke wegbleiben, versprochen! Weshalb ist schnell erklärt, die Jungs aus Washington D.C haben FUGAZI, SONIC YOUTH und Q AND NOT YOU in ihren Stil integriert und man hört nun wesentlich prägnanteren Gesang als zuvor. Hier klingt die Euphorie von RITES OF SPRING an und die vergangenen Hasstiraden scheinen vergessen. Statt dessen spielt man virtuose Gitarrenriffs, lässt die Drums zurückhaltend, aber drängend agieren und der Sänger spuckt gesprochene Wortfetzten in den Raum, oder wirft mit hysterischen Melodien um sich, einfach grandios. Mitglieder von NAVIES sind ebenfalls zu hören und so stelle ich mir ein unaufdringliches, aber zugleich ergreifendes Album vor. Man nimmt sich Zeit, um die Songs zu entfalten und überstürzt nichts, weil die Dinge sich mit dem richtigen Gefühl im Bauch eben fügen. Zugegeben, die Band ist keine grosse Nummer, aber mit "Notes" legt sie ein Album vor, welches in nächster Zeit konkurrenzlos bleiben wird. Sind gerade auf Tour, unbedingt hingehen! Thomas Eberhardt (9)

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A GLOBAL THREAT
Where The Sun Never Sets CD
Byo Records


Wie ich finde ein Release, das leider in der Schwemme an Veröffentlichungen zu Unrecht etwas untergegangen ist. Die Band aus Boston bietet eine explosive Mischung aus KILL YOUR IDOLS, ALL und 7 SECONDS und fährt auch noch Inhalte auf. Seit gut neun Jahren treibt man bereits sein Unwesen. Der Sänger klingt etwas nach Rollins bzw. BLACK FLAG und nun füge ich der Lobhudelei auch noch einen Vergleich mit den CASUALTIES hinzu, damit ihr euch ein Bild machen könnt. Vom Tempo her sind die 17 Lieder eher getragen bis Midtempo und ich finde wirklich unglaublich Gefallen an dieser Scheibe, da man bei den Gitarren immer diese leichte Schräglage hat und die Leads sehr aussergewöhnlich sind, da man sehr unkonventionell zu Werke geht. Ein Punk und Hardcore-Album, welches den Namen wirklich mal verdient. Klar, alte Helden wie BLACK FLAG oder 7 SECONDS kann man nicht ersetzten, aber ich finde A GLOBAL THREAT schaffen eine gelungene Synthese und können so traditionell orientierte Musikfans auch hören, dass es noch Gruppen mit Verständnis für die Vergangenheit und Ursprünge dieser Musikrichtung und der Inhalte unserer Subkultur gibt. Ein wichtiges Album, gerade in Zeiten wie heute. Klassisch und klasse! Thomas Eberhardt (7,5)

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ANYWAY
Dead End CD
Silver Rocket/More Noise Less Music


Die tschechische Gruppe legt nun nach ihrem Debüt "Golf Club" auf Day After ihren zweiten Longplayer "Dead End" auf Silver Rocket, einem weiteren tschechischen Indielabel mit gutem Geschmack vor. Darüber hinaus gab es aber viele Sampler-Beiträge, so dass mancher vielleicht schon von der krachigen Postcore-Band gehört haben könnte. Der Titel für das Stück in zwölf Akten leitet sich aus der Tatsache ab, dass dem Vierer kurz vor den Aufnahmen das gesamte Equipment gestohlen wurde und so musste man dann einige Nachschichten schieben, bevor neue Instrumente gekauft werden konnten. Stilistisch klingt "Dead End" teils nach JUNO, teils nach BURNING AIRLINES und die Keys geben den Songs eine eigene Note und einen leicht folkigen Touch, vergleichbar mit I WALK THE LINE. Ein klasse Album, welches ich noch oft bemühen werde und ein weiteres Zeichen dafür, dass dort draussen noch eine Menge sehr gute Indiebands ihr Unwesen treiben. Thomas Eberhardt (7,5)

Text?

BACKYARD BABIES
People Like People Like People Like Us CD
Century Media


Auf ihrer Website wird der Stil der Band als Mixtur aus den SEX PISTOLS, KISS, GUNS N' ROSES, IRON MAIDEN, FASTER PUSSYCAT, L.A. GUNS, THE STOOGES, NEW YORK DOLLS, HANOI ROCKS und den ROLLING STONES beschreiben, was den wenigen, die von den BACKYARD BABIES noch nichts gehört haben sicherlich eine Hilfe sein wird. Auf dem neuen Album "People Like..." gibt meines Eindrucks nach wieder etwas mehr Glam und wieder etwas weniger Pop-Einflüsse zu hören und die gesamte Angelegenheit sagt mir als jemandem, der auch den guten alten Rock n' Roll zu schätzen weiss natürlich zu. Das Album klingt organisch, die BACKYARD BABIES spielen erstmals als Einheit, die sich hervorragend ergänzt, statt sich gegenseitig ins Solo zu fallen. Scheinbar ist der kommerzielle Druck von ihnen abgefallen, keine grosen Scheinwerfer mehr, keine großspurigen Statements à la "Making Enemies Is Good", sondern nur purer entspannter Rock mit einem Schuss SOCIAL DISTORTION. Eigentlich favorisierte ich ja die HELLACOPTERS, aber Songs wie "Blitzkrieg Loveshock" stossen bei mir jetzt doch auf offene Ohren. Die neue Natürlichkeit der BACKYARD BABIES gefällt mir sehr gut, weniger Posing mehr Rock und insgesamt eine würdige Hommage an die letzten 30 Jahre Rock n' Roll. Thomas Eberhardt (7)

Text?

BLACK 8 BALLS/ONE PS
Crossing The Boarder Split CD
www.blackballs.de/www.oneps.nl


Die Niederländer von ONE PS sind über ALL FOR NOTHING auf unser Zine aufmerksam geworden und haben uns gleich mal ihre Digipack-Split-CD mit der deutschen Band BLACK 8 BALLS zugeschickt und ich bin wirklich hellauf begeistert. Die BLACK 8 BALLS spielen aggressiven Hardcore, der vom Riffing her fast an STRIFE erinnert. Auch der metallisch scheppernde Bass ruft einem "In This Defiance" in Erinnerung. Ergänzt wird diese harte Kost aber vereinzelt von melodischen Backup-Gesängen und Gitarren-Leads im THURSDAY-Stil. Eine aufregende Mixtur, die sehr authentisch klingt und keineswegs oberflächlich, wie das momentan so oft ist. Die Riffs müssen dort hin, wo sie sind und sind nicht frei ersetzbar. "This Melody" hat einen Wahnsinnsrefrain und obwohl ich den Namen BLACK 8 BALLS eher peinlich finde, sind die fünf Songs der Band sehr gelungen. ONE PS haben ihren puristischen Old-School mit einer Prise Handkantenschlag angereichert und zeigen, dass Heavyness nicht immer Metal bedeuten muss. Auch das Drumming peitscht den Zuhörer richtig auf, da sitzt wirklich ein anständiger Schlagzeuger am Kit und so erreicht man viel Druck, den man allein durch die Mid-Tempo-Passagen wohl nicht aufbringen könnte. Temporeicher wird es dann mit "Cursed By Negative Approach" und die relativ hohe Reibeisenstimme gepaart mit extremem Mosh und hohen Leads hat was enorm faszinierendes. Abgerundet wird diese Veröffentlichung durch ein sehr aufwendiges Digipack und ich kann euch diese grenzüberschreitende Split nur wärmstens ans Herz legen. Thomas Eberhardt (8)

Text?

THE CASUALTIES
Can't Stop Us - Mexico/Japan DVD
Side One Dummy


Nach dem grossartigem "On The Frontline"-Album zog es die CASUALTIES auf Tour an ungewöhnliche Orte, zumindest ist Mexiko nicht unbedingt Ziel vieler grösserer Gruppen, weil das Land zu arm und die Menschen in den Großstädten zu gewalttätig sind. Die CASUALTIES wagten es dennoch, da Sänger Jorges Vorfahren ja aus Südamerika stammen und da fühlt man sich verbunden. So sieht man die Cashualties mit ihren Mohawks live vor begeistersten Fans und vor riesigen Menschenmassen. Einmal muss das Konzert abgesagt werden, weil der gewaltätige Mob droht die Location zu stürmen und so eskaliert die Lage und die Polizei kommt zum Einsatz. Am nächsten Tag gibt es ein riesen Konzert in einem Häusergraben vor 3000 Punks. Später gibt es für Gitarrist Jake eine mit Steinen gefüllte Glasflasche an den Kopf und direkt danach geht es nach Japan, wo völlig andere Eindrücke auf den Zuschauer wirken. Mit den CASUALTIES um die Welt, sozusagen. Macht definitv Spass und lässt einen Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel sehen. Auf jeden Fall interessanter als ein reiner Konzertmitschnitt, das hier könnte man sich stundenlang ansehen. Thomas Eberhardt (7)

Text?

DAS OATH
Mini Lp CD
Dim Mak


Dieses transatlantische akustische Inferno namens DAS OATH spielt Hardcore so, wie er sein muss. DEAD STOP haben das ähnlich getan und DAS OATH sind sicherlich aus dem selben Holz geschnitzt. Klassischer Hardcore wie MINOR THREAT oder BLACK FLAG wird durch Noiseattacken verfeinert und durch die Energie der frühen SUICIDAL TENDENCIES ergänzt. Die Gitarren klingen verstimmt, der Drummer drischt so sehr auf sein Schlagzeug ein, dass man wie ein Irrer durch sein Zimmer rennen möchte, es aber nicht tut, weil man als Erwachsener ja eine gewisse Hemmschwelle hat. Spielzeit liegt bei 20 Minuten, wobei Netto etwa 13 bleiben, wenn man die 7 Minuten Stille am Ende des letzten Tracks mal abzieht. Wer jetzt allerdings meint, das sei zu wenig für's Geld, der macht den Fehler seines Lebens, denn diese "Mini Lp" ist mit eine der besten Scheiben, die ich im Regal stehen habe und daran ändert die Spielzeit keinen Deut. Der Soundtrack schlechthin für den Circlepit, denn diese Gegenläufigkeit in den Instrumenten, dieses schmerzhafte Geschrei und das unheimliche Tempo müssen raus in die schmutzigsten Clubs der Welt und Geschichte schreiben. Thomas Eberhardt (9)

Text?

DEADSOIL
Sacrifice
Lifeforce


DEADSOIL kommen aus dem Pott und bilden mit CALIBAN zusammen die westliche Front in Sachen Metalcore. Nach dem Lifeforce Debut "The Venom Divine" erscheint 2 Jahre später der Nachfolger "Sacrifice". Das dieser den Vorgänger um einige Klassen schlägt liegt sicherlich auch nicht nur an den Principal Studios, in denen die Scheibe produziert wurde, sondern auch an dem viel ausgefeilterem Songwriting. Nach der Vorab MP3 "Unspoken", welche typischen Single-Charakter hat geht "Cross The Great Divide" in eine ganz andere Richtung und besticht mit seiner Double-Bass und den nach vorne breschenden, etwas stone-lastigen, Riffs. Ebenso wie im übrigen auch "The Day I Die". Ein grandioses Stück mit dem Namen "These Stings" erinnert zweifelsfrei an den KILLSWITCH ENGAGE Klassiker "The End of the Heartache". Ebenso wie bei diesen handelt es sich bei "These Stings" um eine Mosh-Ballade die von wunderschönen Melodien mit cleanen Gesangseinlagen untersetzt ist. Da ich jedoch nicht jeden Song einzeln beleuchten möchte bleibt zu sagen, dass "Sacrifice" ein durchaus gelungenes Album ist. Ein wenig mehr Einfallsreichtum hätte dem ganzen jedoch nicht geschadet. Gerade dieser ist es nämlich der eine Band aus der Masse herausheben kann. So, befürchte ich, werden DEADSOIL und das obwohl sie einen riesigen Sprung nach vorne gemacht haben, noch nicht an dem "Thron der Großen" kratzen können. Karsten Ostmann (7)

Text?

DEAD TO FALL
The Phoenix Throne CD
Victory Records


Ab dem 21.04. könnt ihr euch das neue Album von DEAD TO FALL aus Chicago im Plattenladen oder über Mailorder besorgen, bis dahin muss die Vorfreude genügen, aber soviel sei gewiss, der Fünfer widmet sich diesmal dem fernöstlichen Thema Tod und Wiedergeburt und dazu hat man sich auch gestalterisch an solche Motive gehalten, so steigt der Phoenix aus der Asche und die Illustrationen insgesamt ergänzen sich schön mit dem textlichen Konzept. Musikalisch ein ganz zäher Brocken, den ich irgendwo zwischen DISMEMBER und IN FLAMES verorten würde. Also exzessives Solospiel, tiefe Vocals, die Belzebub zur Ehre gereichen würden und technische Finesse, die DREAM THEATER vor Neid erblassen lässt. Zwei Besatzungswechel gab es, aber ansonsten wird der Kurs von "Villainy & Virtue" fortgesetzt. Ein misanthropisches Gesamtkunstwerk, welches mir persönlich aber viel zu schleppend und verspielt metallastig ist. Allerdings gehören DEAD TO FALL inzwischen aber sicherlich zur Speerspitze dieses Genres, denn sie ziehen auf "The Pheonix Throne" alle Register und sind in ihrer Welt, mit der ich mich nicht identifizieren kann, zu Recht eine Grösse, auch wenn die Website die letzten drei Monate vor sich hindümpelte. Etwas weniger Miesepetrigkeit wäre aber doch sicherlich doch drin gewesen, oder? Wessen e-mail-Adresse deadtofallica@... ist, der scheint doch Humor zu haben, schließt sich selbiger und harte Musik aus? Ich finde nicht. Thomas Eberhardt (7)

Text?

THE DEATH OF ANNA KARINA
New Liberalistic Pleasures CD
Unhip Records


Die Band hat einen unglaublich guten Ruf und ich muss in diesem Falle auch mal anbringen, dass die Italiener diesen auch verdient haben. Sie verkopft zu nennen wäre die reinste Untertreibung, aber zum Glück haben die Südländer auch Synthies und abgehackte Stakkato-Riffs in ihre Musik einfliessen lassen, so gibt es Futter für die Gehirnzellen und motorische Erbauung zugleich. Nach längerem Nachdenken drängt sich mir ein Vergleich mit MILEMARKER auf, wobei THE DEATH OF ANNA KARINA als Kinder wohl häufiger in die Steckdose gefasst haben. Ein Album, dass für mich in jede Sammlung gehört, aber garantiert nichts für Leute mit Hektik-Aversion ist. Man muss schon Gefallen an Überdrehtheit haben und auch die Stimme setzt starke Nerven voraus. Wenn ihr bei den BLOOD BROTHERS ruhig bleibt, dann seid ihr definitv bereit für dieses Abenteuer und zur Belohnung kriegt ihr schräge Melodien, viel Gepiepse und reichlich Gesprächsstoff. Ich bin mir sicher, dass "New Liberalistic Pleasures" euer Herz im Sturm erobern wird und wenn ihr zugreifen könnt, tut euch den Gefallen. Thomas Eberhardt (9)

Text?

DISCO DRIVE
What's Wrong With You, People? CD
Unhip Records


Die Italiener machen wirklich unglaublich gute Musik, die ihrem Strassenverkehr unheimlich ähnelt, da wird geschlenkert und überholt, jede Lücke schnell gefüllt und die Ampeln bieten Struktur, die man allerdings, wie bei den Songs von DISCO DRIVE nicht unbedingt einhalten muss. Die Lieder von DISCO DRIVE können mit jeder Dischord-Veröffentlichung mithalten und die Band hat mit drei Mann eine schmale Besetzung, die aber alles auf den Punkt bringt. Textlich kritisiert man das Aufstocken der Sicherheitskräfte, denn sicherer wird die Welt durch nicht, eher unfreier. Die neun Lieder haben hypnotische Strukturen, die den Hörer bei der Stange halten und die verhaltenen Anschläge an der Gitarre, der hüpfende Bass und der abgehackte Gesang imitieren den Fluss von THE CLASH ebenfalls sehr gut und wer Brücken zu solch geschmackvollen Verweisen baut, macht sicherlich nichts falsch. RADIO 4 mit etwas weniger Elektronik gefällig, dann ist mit "What's Wrong With You, People?" ein aussergewöhnliches Album für euch erschienen, welches zeigt, welches Format Unhip hat. Thomas Eberhardt (8)

Text?

DOWN THE DRAIN
Music For Troublemakers CD
Sunny Bastards


DOWN THE DRAIN orientieren sich eher an amerikanischen Hardcore-Einflüssen wie CAUSE FOR ALARM als an den guten alten englischen Oi-Helden wie SHAM 69, aber die hasserfüllten Singalongs in Verbindung mit der Beschreibung der ausweglosen Situation der Jugend und den Tugenden der Arbeiterklasse macht "Music For Troublemakers" zu einem gigantischen Album. Mit "In The Mirror" ist ein WARZONE-Cover auf dem Album und der schnelle schnörkellose Stil von DOWN THE DRAIN gefällt mir enorm, da man sich auf das Wesentliche konzentriert und dadurch einfach mitreissend ist. Die zehn Lieder kommen im ansprechenden Pappschuber und diese CD dürfte vielen Leuten gefallen, denen Oi eigentlich nicht unbedingt was sagt. Eine überzeugende Sache und mehr als nur gut. Thomas Eberhardt (7)

Text?

DRAC SHIGAN
Quito DEMO
www.dracshigan.de


Die mystisch betitelte Gruppe kommt aus dem Raum Aachen/Düren und das Demo ist eine willkommene Abwechslung zur momentanen Bollo-Welle. Die vier Jungs scheuen sich nämlich nicht davor auch mal ruhigere Momente anklingen zu lassen beschreiben ihren Stil selbst als Alternative HC. Das klingt dann nach Screamo mit atmosphärischen Anklängen und sehr experimentellen Melodien. Stellenweise klingt die Band auch ein wenig Emo, falls sich jemand noch an diesen Begriff erinnert, wurde jetzt ja durch den Trendumschwung von Metalcore ersetzt. Na ja, DRAC SHIGAN sind weder das eine noch das andere und schon gar nicht machen sie irgendeinen Trend mit. Sie sind sehr eigenständig und ihr 6-Song Demo ist extrem schmuck verpackt. Die Texte sind auf transparentes Papier gedruckt und ihr musikalischer Stil ist schön nostalgisch. Der Bonus-Track bietet mit Andreas B. von den inzwischen leider aufgelösten ENGRAVE einen besonderen Anreiz sich dieses Demo mal anzuhören. Stellt euch vor, wie ein Level Plane Band auf vereinzelte SYSTEM OF A DOWN Riffs trifft und dabei ein gutes Gespür für Melodie und Songwriting an den Tag legt. Jedenfalls finden hier viele Einflüsse ihren Weg in die Songs und das macht "Quinto" besonders hörenswert. Thomas Eberhardt (6,5)

Text?

THE DRAGON RAPIDE
Meeting With Remarkable Machines MCD
Coraille


Die Gruppe besteht aus Matt Woodward, der schon bei THE LAPSE, ORIGAMI und KITO aktiv war, Mitgliedern von KITO, BROWN OWL, TIGERS! und anderen erfahrenen Musikern, die sich dem eher atmosphärischen Sound von Gruppen wie TORTOISE, JOAN OF ARC oder EUPHONE verschrieben haben. "Meeting With Remarkable Machines" klingt virtuos, bisweilen improvisiert und ist Chicago-beeinflusster Artcore. Man könnte auch sagen das Quartett ist etwas verkopft, so aber nur der erste Eindruck, denn bei aller Logik und Komplexität bleiben die fünf Lieder doch fühlbar, was am organischen Klang der Aufnahmen liegen mag. Der Vollständigkeit halber sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass THE DRAGON RAPIDE eine rein instrumentale Combo sind, was ihre Fertigkeiten allerdings keineswegs mindert. Die Lieder geht die Gruppe entspannt an und nicht selten findet man sich in einem Schwall aus Echo und Hall wieder, was das gesamte Release zu einer wunderschönen Reise in eine heile Welt macht, die zwar real nicht existiert, aber es hat durchaus seinen Reiz THE DRAGON RAPIDE zu lauschen und sich der Illusion von Perfektion und Idylle hinzugeben. Ebensoviel Mühe wie bei der Musik gab man sich mit der Verpackung, die Veröffentlichung ist als ansehnliches Digipack erhältlich. Wer den Chicago-Sound schätzt und gerne die Gedanken zur Musik schweifen lässt, wird mit THE DRAGON RAPIDE seine helle Freude haben und da schließe ich mich persönlich gar nicht aus. Thomas Eberhardt (7)

Text?

ENRAGED BY BEAUTY
S/t CD


Aus Mitgliedern von DEAD WINTER DAY entstand im Frühjahr 2005 in Pirmasens ENRAGED BY BEAUTY und der erste Longplayer der Band bietet nun neun Songs, die sich vor allem durch das tiefe infernale Gebrüll des Sängers und die IN FLAMES-Riffs an der Gitarre auszeichnen. Da strahlt die Goteborg-Fraktion und auch ich habe selten so eine gelungene Mischung aus melodischem Riffing und fiesem Shouting gehört. Zusätzlich gab man sich auch mächtig Mühe beim melodischen Gesang, der zwar eher selten auftritt, dadurch aber wesentlich effizienter ist. ENRAGED BY BEAUTY können wahrlich Songs schreiben und die Tatsache, dass die Leadriffs so phantastisch klingen und auch der Bass gut zur Geltung kommt, zeigt, dass sie sie auch aufnehmen können. So ist ihr Longplayer eine empfehlenswerte Angelegenheit. Erhältlich ist das Debüt über die Homepage der Band. Thomas Eberhardt (7)

Text?

TOM ERIKSON
From Reverse To Reset CD
Vivian Records


Tom Erikson scheint ein Multitalent zu sein, so ist er in diversen Bands aktiv, hat unzählige Projekte hinter sich und so einges läuft auch nebenbei. Sehr guter Singer-Songwriter Stoff ist "From Reverse To Reset". Hier wird geschrammelt und das Ganze ergänzt sich wunderbar mit dem Pop-Appeal, den Herr Erikson an den Tag legt. Erinnert mich jetzt mehr an Rocky Votolato als an Kevin Devine oder DASHBOARD CONFESSIONAL. Der neunzehnjärige klingt erstaunlich reif, was daran liegen mag, dass er eben seit sieben Jahren Musik macht und nun auch ein Label betreibt. Die 15 Lieder sind ein äussert schöner Zeitvertreib und generell lohnt es sich Vivian Records und deren Shop im Auge zu behalten und für 10 Euro könnt ihr dieses Alben euer Eigen nennen. Generell mag ich es ein bisschen ausgeflippter, aber für Acoustic-Fans dürfte das Album durchaus eine lohnende Angelegenheit sein. Thomas Eberhardt (7)

Text?

FARMER'S BOULEVARD
Red Carpet CD
Pcs Records


1997 in Leipzig gegründet, können FARMER'S BOULEVARD auf beinahe eine Dekade als Hardcore-Band zurückblicken und ich verwende den Term Hardcore-Band in diesem Falle tatsächlich für eine unverfälschte Gruppe, die waschechten Hardcore macht. Wichtig sind FARMER'S BOULEVARD politische Aussagen gegen Rechts und gegen "Du bist Deutschland"-Verdummung, denn Eigeninitiative ist eine schöne Sache, aber einen Sozialstaat darf sie nicht ersetzten. Neben politischen Themen wird die rasante, schnörkellose Musik aber auch von szenekritischen und persönlichen Texten begleitet. Es ist wirklich schon ein kleiner Schock zu erkennen, dass so puristische Bands wie FARMER'S BOULEVARD, die traditionellen Hardcore mit NY-Einschlag spielen, beinahe zur Seltenheit geworden sind. FARMER'S BOULEVARD haben ein ungeschöntes, authentisches Album aufgenommen und sich auch bei der Verpackung alle Mühe gegeben. Franz Ehrenberg hat ein gezeichnetes Coverartwork ganz à la HULK realisiert und so kann "Red Carpet" sowohl optisch, als auch akustisch überzeugen. Besucht doch mal die Seite des Labels und seht euch im Shop um, die Alben kosten um die 10 Euro, das lohnt sich! Thomas Eberhardt (7)

Text?

FALL OF SERENITY
Bloodred Salvation
Lifeforce


Persönlich freue ich mich besonders aus zwei Gründen für FALL OF SERENITY, dass sie endlich einen größeren Deal an Land gezogen haben, und nun endlich die Beachtung bekommen werden die sie verdienen. Zum einen zählen sie für mich seit längerem zu den besten Death-Metal Acts des Landes und zum zweiten kommen sie aus einem gar nicht so weit von mir entfernten Örtchen namens Schleiz/Thüringen. "Bloodred Salvation" knüpft in etwa da an wo "Royal Killing" aufgehört hat und ist doch ganz anders. Vor allem gesangstechnisch sehe ich da einige Fortschritte, und auch die von Basser John eingefügten Backups lassen das Gesamtbild viel professioneller wirken. Nach einem 2-minütigem Intro folgt der erste Song "Out of Clouds" der mich jedoch nicht von Anfang an überzeugen will. Das nachfolgende "A Piece of You" und vor allem das wunderbar melodische "Dead Eyes" werden das ein- oder andere Metal erfüllte Herz hochschlagen lassen. Höhepunkt der Scheibe, und das obwohl das unrepräsentativ für den kompletten Longplayer, Track Nummer 7 "As I Watch". Endlich werden die hymnisch anmaßenden Schwedenriffs in HSB-Manier ausgepackt, und ein Song der sich vom perfekt aufeinander abgestimmten zweistimmigen Gesang tragen lässt, zum Besten gegeben. Ich sag nur: zurücklehnen und genießen. Die letzten 3 Songs überzeugen auch, und vor allem der Letzte "Twin Curse" entpuppt sich nach Öfteren Hören zum Herz von "Bloodred Salvation". Nach diesem Album müssen sich FALL OF SERENITY endgültig nicht mehr vor anderen Bands des Genres verstecken. Zwar reicht die Scheibe noch nicht an den Klassiker "Smoldering Doom" aus dem Jahre 2000 heran, doch schlägt sie "Grey Man's Requiem" und "Royal Killing" um Weiten! Karsten Ostmann (8)

Text?

FLUID TO GAS
Lemons For Lunch CD
Coraille


Das dritte Album von FLUID TO GAS ist die aktuelle Veröffentlichung von Coraille und sowohl Label als Band wird man in Zukunft sehr genau im Auge behalten müssen, wenn man Gefallen an kreativem Postcore hat. Das Trio, welches sich dem Wechsel des Aggregatzustandes verschrieben hat, existiert bereits seit 1994 und 1999 wurde ihr erstes Album "Flow" veröffentlicht. In 2001 erschien der nächste Longplayer "In Process" und die deutsche Band mit gutem Draht nach Italien ist ein wahrer Ohrenöffner, allein der kräftige Bass begeistert, da ihn so viele andere Gruppen einfach wegdrehen und so merkt man gar nicht, dass man einem Trio lauscht, das Album klingt voll und opulent, bietet Melodiebögen, die sich einprägen und ist insgesamt eher verträglich als schräg, wobei schon ein leichter Postcore-Einfluss merkbar ist. Hier würde ich die euphorischen Stücke von JUNO mal als groben Vergleich anbringen und ganz ausdrücklich sagen, dass bei FLUID TO GAS wenig geklimpert und viel gerockt wird. Von Traurigkeit also keine Spur, wie auch, wenn es "Lemons For Lunch" gibt? Sauer macht ja bekanntlich lustig. Ein tolles Album einer Band, die mir bisher leider kein Begriff war und eine abschließende Bestätigung des Fazits: "Wer wagt gewinnt!". Also wirklich lieber öfter mal öfter was unbekanntes kaufen, als sich vom "mere exposure"-Effekt weichkochen lassen. Thomas Eberhardt (8)

Text?

IGNITE
Our Darkest Days CD
Century Media


Gute fünf Jahre war es ruhig um die Band von Zoli Teglas und just als ich mir die Frage stelle, ob Brian Balchack, ehemals bei der New Age Records-Band ELEVEN THIRY-FOUR an der Gitarre, noch einen Posten bei IGNITE hat und ob IGNITE eigentlich noch existieren, kommt hier ein Wahnsinnsalbum mit der Post, um all meine Fragen innerhalb von Minuten eindrucksvoll zu bejahen. Böse Zungen behaupten IGNITE seien in den Staaten inzwischen eine kleine Nummer, das mag die Realität sein, aber "Our Darkest Days" ist ein phantastisches Album und IGNITE waren und sind eine unglaubliche Band. Zoli hat eine Stimme wie ein Orkan und auch wenn das neue Album das popigste der Combo aus Orange County ist, so bietet es doch genügend Wumms und reichlich Gelegenheit das 15-jährige Bestehen der aussagekräftigen Gruppe zu feiern. Lassen wir die Probleme mit Joe D. Foster und das bisweilen enorme Ego von Teglas aussen vor und einigen uns einfach darauf, dass diese Band die UNITY der späten Neunziger waren und ihre Zeit noch nicht abgelaufen ist. Vierzehn Lieder, ein Lichtblick inmitten von inhaltslosem Metalcore, bleibt zu hoffen, dass IGNITE Anlass zur Nachahmung bieten. Thomas Eberhardt (9)

Text?

INTEGRITY
Palm Sunday CD/DVD
Spook City Records/Dwid Hellion


"Palm Sunday" verspricht viel und die exzellente Setlist dieser Audio- und Videoaufnahmen wird sicherlich einige reizen, denn mit "Those Who Fear Tomorrow", "Dawn Of A New Apocalypse" und "Contrast Of Sin" sind wesentliche Titel im Programm der Band und Dwid Hellion, zeitweiliger Anhänger der umstrittenen Holy Church Of Final Judgement vertreten. Dwid, der schon immer etwas für Mysterien übrig hatte, ist auf dieser DVD in Höchstform. Jedoch sollte man keinen glasklaren Sound erwarten, denn die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1992, also stellt euch eher einen sehr authentischen Live-Mitschnitt aus Cleveland vor. Das Artwork ist von Dwid persönlich und diese DVD ist zugleich das letzte Dokument des originalen Line Ups. Wenn ihr einem ungeschönten Livekonzert mehr abgewinnen könnt, als Hochglanz DVDs, dann seid ihr mit "Palm Sunday" gut beraten, ich persönlich finde, da hätte man mit etwas mehr Liebe zum Detail arbeiten können. So lautet mein Fazit: Für Diehard-Fans geeignet, aber von einem Pflichtkauf kann hier keinesfalls die Rede sein, dafür bietet die DVD zu wenig. Thomas Eberhardt (6)

Text?

LAND OF THE LOOPS / BUCKMINISTER FUZEBOARD
Split
Unhip Records


Elektronische Musik mit 70ies-Vibe, Flöten und Glockenspiel, der perfekte Soundtrack für Austin Powers 4, Mike Myers fönt sich das Brusthaartoupée und ein Song von BUCKMINSTER FUZEBOARD heißt dann sogar "Chest Expander", jedoch bewegt sich dieser doch eher im 80er-Ambiente mit Tendenz zum Atmosphärischen. Nette Beats, überraschende Samples, psychedelische Loops, aber irgendwie fühle ich mich wie ein Hund auf einem Fahrrad, reichlich deplaziert. Soll heißen, die Split ist gut produziert, die Remixe und das Cover sind schön nostalgisch, aber so ganz meine Baustelle ist das hier nicht. Na ja, jedenfalls wisst ihr, was euch erwartet... Thomas Eberhardt

Text?

LIGHTHOUSE PROJECT
Navigate By Heart CD
Combat Rock Industry


Ich fragte mich schon in wievielen Gruppen Antti und Ville Rönkkö von WASTED und I WALK THE LINE eigentlich noch spielen können, da stellte ich zu meiner Erleichterung fest, dass der Gitarrist bei LIGHTHOUSE PROJECT Antti-Ville heisst und die zwei Vorzeige-Musiker aus Finnland mit selbigem Namen nun endlich auch mal entlastet werden und neue Musiker ran dürfen. LIGHTHOUSE PROJECT spielten ihren ersten Gig Anfang 2005 und nun liegt auch schon ihr Debüt vor. Durch das Label Combat Rock Industry und Gruppen wie ENDSTAND und Macher wie Jani und Ville im Rücken läuft es gut an für die Jungs vom Leuchtturm. Da ist schneller Land in Sicht, als das manch andere Band sieht, da natürlich auch viel getourt wurde. Es gab also eine Menge Lorbeeren in Finnland und der Longplayer "Navigate By Heart" macht eben genau dass, was die Finnen so gut können: krachigen Harcore, diesmal mit gehörigem GIVE UP THE GHOST-Touch, den man so auf Comabt Rock Industry noch nicht gehört hat. Die 14 brachialen Lieder könnt ihr euch diesen April auch live auf Tour anhören, also unbedingt hingehen! Thomas Eberhardt (7)

Text?

MAROON
When Worlds Collide CD
Century Media


Tja wer hätte das gedacht. MAROON sind zurück. Nachdem das 2004'er Album "Endorsed By Hate" doch eher daneben ging, ist "When Worlds Collide" sozusagen die Fortsetzung von Früherem in Perfektion, zumindest beinahe. Aber alles nach einander. Kaum die Scheibe eingeschmissen, knallt einen mit "24 Hours Hate" erstmal ein dicker Opener mitten ins Gesicht, und mit "And If I Lose.." wird danach gleich noch ein Knaller hinterher geschmissen. Unterbrochen wird die Platte immer von relativ kurzen Instrumentalstücken, die sich schön ins Bild einfügen und durchaus eine Bereicherung für die Platte sind. So auch vor dem heimlichen Hit der Scheibe "Wake up In Hell". Ein grundsolider ausgeklügelter und doch sehr einfacher Track mit Ohrwurmgarantie. In dem darauf folgenden "Annular Eclipse" gibt's dann einen völlig überflüssigen, und doch im Hardcore immer beliebteren, True-Metal Part samt IRON MAIDEN Stimme. MAROON gehen mit großen Schritten in Richtung Metal - die verspielten, melodiösen und eingängigen Riffs, sowie die meiner Meinung nach viel zu häufig eingefügten Soli, werden vor allem in der Langhaar-Fraktion ihre Liebhaber finden. Einziges, und vielleicht doch nicht allzu kleines Manko, ist die Vorhersehbarkeit der Songs, sowie die relativ hohe Einfallslosigkeit in Sachen Mosh-Parts (der in "Vernim" ist eine komplette Kopie, des aus "Worlds Havoc" vom Vorgänger). Aber was red ich da. Die Kids gehen drauf ab und die Scheibe läuft. Leider verlieren MAROON inzwischen kein Wort mehr über Straight Edge oder Veganismus…!? Wie haben NARZISS schon so schön gesagt: "Die Zeit der Ideale verschiebt sich". Anspieltipps: "And If I Lose, Welcome Annhilation" und "There Is Something You Will Never Erase". Karsten Ostmann (8)

Text?

MENFOLK
Colossus CD
Play/Rec


Post aus Dänemark gehört jetzt nicht so zum Tagesgeschäft, aber wenn mich eine Gruppe, die bereits eine Split mit BARRA HEAD veröffentlicht hat und dazu knochig krachigen Noisecore spielt bemustert, dann lasse ich mich nicht zweimal bitten. Mit "Colossus" legt die Band aus Kopenhagen mit zwei Bassisten ihr Debüt vor und zerhackt die Songs nach allen Regeln der Kunst, um ein hypnotisches Stop-And-Go zu entzünden. Die beiden Bässe geben den acht Liedern, die so um die 35 Minuten Spielzeit haben richtig Wucht und machen die Titel zu richtigen Ungetümen. Die Vocals pendeln zwischen spoken-word-Teilen und erruptiven Schreiausbrüchen, die keineswegs auf Wohlklang oder Toughness abzielen. Ein zäher Brocken von einem Album, irgendwo zwischen SHELLAC, NEUROSIS und JESUS LIZARD. Eine halbe Stunde Nervenkrieg gegen zwei Bässe, die einem die Schädeldecke aufmeiseln. Absolut eigenwillig und so wohltuend wie ein Schlag in die Magengrube. Eine absolute Seltenheit! Thomas Eberhardt (8)

Text?

MORT
Hydra CD
Freshstyle-music.de


MORT haben sich nach dem Lehrling vom Gevatter Tod aus dem gleichnamigen Terry Pratchett-Roman benannt und allein diese Tatsache zeigt, dass das Quintett aus Recklinghausen Mut zur eigenen Note hat. Allerdings geht man mit den deutschen Vocals noch einen Schritt weiter, als mit dem unüblichen Namen. Das der Ruhrpott ein wahres New-Metal-Mekka ist, dürfte inzwischen ein offenes Geheimnis sein und so können MORT auf Gigs mit CONVERGE, CALIBAN, WALLS OF JERICHO, MAROON und vielen anderen verweisen. Stilistisch bietet man allerdings keinen reinen Metalcore, sondern ergänzt das typische Riffing durch NY-Hardcore-Elemente à la MADBALL oder MERAUDER, was wesentlich zur Abwechslung beträgt und "Hydra" variantenreicher als herkömmliche Metalcore-Alben macht. Das Material ist gut, die Aufnahmen könnten etwas druckvoller sein und das ständige Scheppern Beckens hätte nicht unbedingt so im Vordergrund sein müssen. Allerdings möchte ich dies bei einer Debüt-CD nur des Protokolls wegen erwähnen, denn Studiozeit ist eben auch eine Geldfrage und Sound nicht selten vom eigenen Geschmack abhängig. Alles in allem werden MORT mit Sicherheit ihren Weg machen und ich finde sie wesentlich abwechslungsreicher als die meisten ihrer Kollegen. Seht euch die Band live an und verzichtet auf teure US-Importe, "Hydra" hätte nämlich ebensogut auf Facedown oder Eulogy erscheinen können. Thomas Eberhardt (7)

Text?

THE PHOENIX FOUNDATION
Falling CD
Combat Rock Industry


Das letzte Album der Finnen kam noch direkt aus Finnland, nun arbeitet man sich auf's Festland vor und ich hoffe, dass es weiterhin so gut läuft vor Combat Rock Industry. PHOENIX FOUNDATION tun auch ihr möglichstes, denn nachdem "These Days" schöner, aber unspektakulärer Hardcore war, hat man nun eine Kehrtwendung gemacht und widmet sich dem Sound von HÜSKER DÜ und SUGAR, was konkret heisst, dass die kräftigen Riffs einer vorherrschenden Melancholie gewichen sind, die aber immer mit erhobenem Kopf und auch als schön vermittelt wird. Eine Prise JAWBREAKER zu Zeiten von "24 Hour Revenge Therapy" dürfte sicherlich auch identitätsbildend gewesen sein, aber die Vocals haben doch einen sehr punkigen Touch. Die Lieder sind alle recht eingängig und bieten schöne Melodien, die schon sehr nostalgisch klingen. Ich bin mir fast sicher, dass "Falling" bei zunehmender Rotation auch mit stetig wachsendem Hörgenuss aufwarten wird, ein Album, an welchem man sich gar nicht satthören kann. Thomas Eberhardt (8)

Text?

PLAGUE MASS/WORLDS BETWEEN US
Split 7"
Noise Appeal Records


THE PLAGUE MASS aus Österreich legten im Juni 2005 ihr Debüt-Album "Visitation" vor und haben sich nun mit den Landsleuten von WORLDS BETWEEN US für eine Seveninch zusammengetan. Der Titel von THE PLAGUE MASS ist mit rund sieben Minuten extrem lang, aber sehr facettenreich und bietet neben kraftvollen Riffs, spoken word-Teile, atmosphärische Passagen und etliche Breaks und Tempiwechsel. Ein durchaus schöner Song. WORLDS BETWEEN US haben seit einiger Zeit einen neuen Sänger und dürften durch ihre MCD "Life In Colored Squares" auf Engineer Records schon einigen Menschen aufgefallen sein. Die Stimme des neuen Sängers Philipp ist etwas kehliger und brachialer und so muten die zwei neuen Stücke auch eine Spur heftiger an. WORLDS BETWEEN US gelingt es skandinavische Geradlinigkeit und das Stakkato von REFUSED mit leichten Metal-Einflüssen in der der Leadgitarre zu kombinieren und so ist dieser Siebenzöller eine schöne Angelegenheit, die im Gatefold-Cover und als weisses Vinyl erhältlich ist. Thomas Eberhardt (7)

Text?

POKES
Hello, My Dear... CD
Puke Music


Die POKES aus Berlin spielen Irish Folk mit DROPKICK MURPHYS-lastigen Vocals und bei diesem Namen sind Querverweise auf die POGUES wohl unausweichlich, auch die TOSSERS sind stilistisch nicht gerade Welten entfernt. Wem das jetzt alles gar nichts sagt, der muss sich einfach mal Gedanken darüber machen, ob etwas hektischer Irish Folk was für ihn ist. Die vierzehn Lieder sind jedenfalls gut gemacht und können Fans durchaus bei der Stange halten. Wer's eher humoristisch mag und sich gerne mal unterhalten lässt, liegt hier jedenfalls richtig und nach dem ersten, zweiten Bier macht das Album erst so richtig Spass. Thomas Eberhardt (6,5)

Text?

PSYCHO P.
No Proof - No Theorem - No Example CD
Music For The Integers


Das erste Album "Close" der Östereicher war bereits 1999 erschienen, danach veröffentlichte das Trio 2002 eine selbstbetitelte EP und nun, gut vier Jahre später, nun liefert die Band, die mehr Fragen aufwirft, als sie Antworten gibt, mit "No Proof - No Theorem - No Example" ein Album ab, welches seines Gleichen sucht. Auch wenn die wahrheitssuchenden Musiker mit einem Hang zur Philosophie die Schubladen wie die Pest meiden, so muss ich doch den Versuch unternehmen die Formel Gitarre, Bass, Schlagzeug plus Gesang etwas zu spezifizieren. Die Oktavsprünge im Gesang riefen mir doch wiederholt MUSE ins Gedächtnis, auch der Hang zum Theatralischen ist hörbar. Allerdings sind die Akkorde des Sechssaiters von leichten Dissonanzen geprägt, was dann angenehm nach JUNO klingt, wobei PSYCHO P. natürlich eine Menge eigenes und artfremdes einbringen, was die 11 Lieder, die im schönen Digipack in den Verkauf gehen, enorm facettenreich und unheimlich interessant macht. PSYCHO P. trotzen allen Schablonen und Konvention, das macht sie zur guten Rockband und ein bisschen psychotisch sind wir doch alle, insofern bietet die Musik genügend Identifikationspunkte. Ich denke mal PSYCHO P. haben das Potential für Grösseres, warten wir ab, was da noch kommt. Thomas Eberhardt (8)

Text?

SCRAPS OF TAPE
Read Between The Lines At All Times CD
Tenderversion Records/Rilleralle-Kosmos


Fünf Schweden haben sich dem epischen instrumentalen Hardcore mit Noise-Elementen verschrieben und während die vier Jungs von SCRAPS OF TAPE Einflüsse von MOGWAI bis zu GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR in atmosphärische Klanglandschaften fügen, sorgt die Dame mit der Geige für ungewöhnliche Akzente. Die sechs Lieder dieser schönen Digipack-CD rauschen keineswegs am Hörer vorbei, wie mancher Skeptiker instrumentaler Musik jetzt vielleicht befürchten könnte, sondern die komplexen aber nachvollziehbaren Kompositionen erfassen den Hörer, weil der Kontrast aus Poesie und Schlagfertigkeit stets um Aufmerksamkeit bittet und die Hallschwaden sich auch sehr wohltuend auf's Gemüt auswirken. Wirklich ein schöner musikalischer Ausflug in die absolute Idylle, die Vereinzelt von euphorischen Gitarren durchbrochen wird. Diese neun Lieder mit einer Spielzeit von beinahe 50 Minuten sind wirklich eine Wohltat und ein Song wird sogar gesanglich untermalt, was auch sehr gekonnt klingt. Für Genrefans ein Pflichtkauf. Das Album kommt, wie erfreulich viele Underground-Releses in letzter Zeit, im formvollendeten Digipack. Thomas Eberhardt (7)

Text?

SETTLEFISH
The Plural Of The Choir CD
Unhip Records/Deep Elm


Ursprünglich wurde dieses Album der italienischen SETTLEFISH über Deep Elm in den Staaten veröffentlicht und ich hatte leider das Pech dieses Album nicht von jenseits des grossen Teiches zu bekommen. Zuvor gab es eine Triple Split mit DESERT CITY SOUNDTRACK und SOUNDS LIKE VIOLENCE wo die Band wegen der enormen Konkurrenz vielleicht nicht so perfekt zur Geltung kam. Ein Faux Pas sich diese Gruppe nicht sofort erschlossen zu haben, bietet sie doch so viel. Zwar ist der Opener wenig repräsentativ, da man schönen aber auch ziemlich gewöhnlicher Emo ohne Ecken und Kanten bietet, allerdings aändert sich das mit dem dritten Song "Barnacle Beach". Ab diesem Punkt klingt die Combo angenehm nach dem Debüt von Q AND NOT U und zeigt deutlich mehr Innovationswillen als man anfangs hört. Der reduzierte Dischord-Sound wird von virtuosem Gitarrenspiel à la OWLS ergänzt und ich denke der Kontext dürfte mit "arty and funky" gut umrissen sein. Ein hervorstechender Release, den ich mir im Eingeständnis meines eigenen Versäumnisses auch mal mit leichter Verzögerung anhöre und ich denke "The Plural Of The Choir" ist dadurch keinen Deut weniger gut. So klingt Musik mit Köpfchen und Gefühl. Erste Klasse und für jeden Liebhaber solcher Musik eine Offenbarung. Thomas Eberhardt (9)

Text?

SICK OF IT ALL
Death To Tyrants
Century Media


Lange dauerte der Poker um das neue Label an, nun geht es aber schnell und SICK OF IT ALL veröffentlichen im zwanzigsten Jahr ihrer Bandgeschichte ihr neues Album "Death To Tyrants" bei Century Media. Bei Fat Wreck scheint man die Möglichkeiten ausgereizt zu haben und nun geht die risikofreudige Gruppe nochmal komplett neue Wege. Auch der Sound des neuen Longplayers ist deutlich härter als ihre letzten paar Releases und erinnert eher an "Scratch The Surface", als an die Alben auf Fat. Vereinzelt hört man F-words, was man von SOIA ja nicht so gewöhnt ist. Nach einigen Durchgängen findet man aber doch marginale Melodielinien, die auch gut zünden. Beeindruckend ist die enorme Power, die das Quartett hier nochmal aufbaut. Aufgenommen wurd mit Dean Baltulonis, bekannt durch GIVE UP THE GHOST und MOST PRECIOUS BLOOD, gemischt hat Tue Madsen, der schon für THE HAUNTED und HEAVEN SHALL BURN die Regler schob und diese beiden Faktoren haben merkliche Spuren im Sound hinterlassen und sorgen für einen mächtigen Rumms. SOIA geben sich noch politischer denn je und ich bin mir sicher, dass sie im neuen Gewandt durchaus nochmal abräumen werden, Berechnung will ich ihnen aber nicht unterstellen, ich sehe einfach, dass sie zu ihren Wurzeln zurück finden und dass sie sich mit "Death To Tyrants" selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht haben und die Party kommt bestimmt bald auf Tour. Da werden alte Fans aufhorchen und neue nicht lange auf sich warten lassen. Thomas Eberhardt (7,5)

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SONG AND DANCE
The Inner Stage CD
Coraille


Zugegeben, das Album ist seit rund einem Jahr erhältlich, aber für Spätzünder wie mich folgt jetzt eben eine verspätete Heroisierung von SONG AND DANCE, die vielleicht als Appetizer für die bald erscheinende EP gelten darf. Aber zuerst die Fakten, SONG AND DANCE stammen aus Münster, sind eine vierköpfige Gruppe mit Sängerin und haben meine Welt im Sturm erobert, da sie verschiedenste Einflüsse wie FUGAZI, SONIC YOUTH, FIONA APPLE, BJÖRK und SHELLAC zu einer krachig, schrägen aber doch melodischen Synthese bringen, die schlichtweg beeindruckend ist. Evas Gesang erfasst jeden denkbaren Stimmungsausdruck und dieser herrliche britische Akzent würde jeden Phonetik-Professor zum Schwärmen bringen und in Verbindung mit den teils elektronischen, teils organischen Elementen wirkt der Gesang einfach herrlich arty. Meiner bescheidenen Meinung nach ist jeder Song eine Offenbarung und ich bin heilfroh nun doch noch, wenn auch mit leichter Verzögerung, auf dieses Quartett aufmerksam gemacht worden zu sein. Acht komplexe Lieder zwischen Dissonanz, Harmonie, einfühlsam begleitet von leisem Flüstern, aufbrausenden Schreien und herzzerreißenden Lamentos. Es gibt hier keine Phrasen der Empfehlung, sondern lediglich die Feststellung, dass "The Inner Stage" eines der besten und individuellsten Alben ist, die ich je gehört habe; und ich habe eine Menge Alben gehört. Thomas Eberhardt (9)

Text?

SUBCONCIOUS
From The Ashes CD
subconcious-online.de/Vivian Records


Das orchestrale Intro bereitet den Metalcore der Berliner würdig vor und insgesamt bekommt man vier neue Lieder und die drei Songs von der "Arising" Cd und zwei Videos geboten. Textlich geht die Spannweite von metal-typischen Metaphern über Dunkelheit bis hin zu konkret sozialkritschen Themen. Wenn ihr also apokalypische Visionen mit Inhalten wollt, dann seid ihr bei SUBCONCIOUS daraus gut aufgehoben. Musikalisch haben die Vier ihre Gitarren merklich hoch gestimmt, was der Band gut zu Gesichte steht. Ehrlich gesagt war ich wirklich positiv überrascht, dass die Gruppe technisch so versiert ist und sie es schaffen ihren extremen Metalcore so abwechslungsreich zu spielen, dass man sich keinesfalls langweilt und das gelingt selbst bekannteren Bands nicht immer. Klingt extrem nach CONGRESS und den frühen H8000-Bands und wird mit Sicherheit auch Freunde finden. Auch für Fans von SPREAD THE DISEASE sind die Riffs interessant. Layout geht in Ordnung, preislich mit fünf Euro äussert attraktiv und alles in allem also eine lohnenswerte Sache. Die Gruppe ist übrigens auf der Suche nach einer Band, die Lust hat eine Split mit ihnen zu machen, also besucht ruhig mal die Homepage. Thomas Eberhardt (6,5)

Text?

SWORN ENEMY
The Beginning of The End CD
Century Media


Ich erwartete Schlimmes als ich von der neuen SWORN ENEMY hörte, war für mich die Band bis jetzt immer noch eine dieser Bollo-NYHC Bands im Stile von SHATTERED REALM oder MADBALL. Aber weit gefehlt. Zwar sind auf "The Beginning Of The End" natürlich solche Einflüsse (im Bezug auf Stumpf-Mosh's) zu hören, andererseits gibt es jedoch ein ausgeprägtes Gitarrenspiel das nicht nur einmal an diverse Metalcore-Acts à la AS I LAY DYING erinnert. Mag vielleicht auch daran liegen, dass deren Frontmann Tim Lambesis für die Produktion der Scheibe verantwortlich war. SWORN ENEMY beweisen auf 11 Songs, dass es auch anders geht. Zwar kann ich persönlich dem Ganzen immer noch nicht viel abgewinnen, doch immerhin kann ich es hören und feststellen, dass nicht alles schlecht ist was sich als NYHC bezeichnet. Bollo mit Grips, würde ich sagen. Ich bin überrascht! Als Hidden Track hören wir dann noch einen Akkustik-Song mit Bierzeltstimmung, der das Ganze dann doch etwas herunterzieht, kommt aber nicht mit in die Wertung. Wer Vergleiche braucht: SETTLE THE SCORE. Karsten Ostmann (7)

Text?

TRIBUTE TO NOTHING
How Many Times Did We Live CD
Lockjaw Records


Wenn ich ehrlich bin, empfand ich TRIBUTE TO NOTHING früher immer als mittelmäßig, der richtige Drive schien den Songs der Engländer zu fehlen, aber "How Many Times Did We Live", welches von Jason Livermore im Blasting Room gemischt und in England auf Band gebannt wurde, macht Schluss mit diesem, meinem Empfinden. Die kehligen Vocals mit leichtem HOT WATER MUSIC-Einschlag sind diesmal überzeugender, die Lieder haben mehr Druck, der Gesang birgt eine grössere Gefühlsamplitude und die Refrains plätschern nicht mehr so dahin, sondern sind wahre Ohrwürmer. Vielleicht wollte das Quartett bisher einfach zu viel auf einmal ausdrücken. Ich finde die neuen Lieder sind zielstrebiger, rockiger und an den Drums wird richtig gedroschen. Erfrischend, was der Vierer mit "How Many Times Did We Live" für ein Album aufgenommen hat. Klar, Innovationspunkte gibt's dafür keine von mir, aber wer so unverhohlen auf den angestaubten Thron von HOT WATER MUSIC schielt, der darf meinetwegen ruhig mal Probe sitzen, in Gainsville wird man schließlich auch nicht jünger. Trotz Augenzwinkerns ein tolles Album und eine grossartige Leistung seitens der Band, die wirklich ihren Stil perfektioniert und sich auch nicht vorgedrängelt hat, sondern ihre Zeit abwartete. Ich glaube sie ist angebrochen. Jedenfalls spricht diese Reihung von Hit an Hit eine klare Sprache. Thomas Eberhardt (8)

Text?

ZAUNPFAHL
Musik CD
Puke Music


Nach AUSGELEBT kommt jetzt ZAUNPFAHL und ein weiteres Mal darf ich meine Vorurteile was Deutschpunk angeht über Bord werfen. Die Gruppe aus Mecklenburg veröffentlicht mit "Musik" ihr fünftes Album und die Erfahrung hört man ihnen an. Die sechzehn Lieder haben sehr humorvolle, überraschende und intelligente Texte, was die gesamte Angelegenheit sehr unterhaltsam macht. ZAUNPFAHL spielen garantiert keinen Suffpunk, sondern die Band hat Köpfchen und durfte auch schon beim Force Attack vor rund 3000 Leuten auftreten, was den Status der Gruppe verdeutlicht. Den Stil der Band kann irgendwo zwischen NOFX zu "White Trash Two Heebs And A Bean"-Zeiten und den ÄRZTEN mit etwas rauherem Gesang verorten. Das Album kommt als schönes Digipack und profitiert auf alle Fälle von den klugen Texten und den schmissigen Drums, ein Video plus "making of" gibt's obendrauf. Thomas Eberhardt (6,5)