ANCHORS X UP Old School Labels schießen wie Pilze aus dem Boden und ANCHORS X UP könnten in Zukunft vielleicht die Lücke schließen, die DEAD STOP hinterlassen haben, schließlich spielen sie grandiosen Old School Hardcore mit einer gehörigen Brise BLACK FLAG-Aggression. Was wünscht man sich mehr? Die MCD umfasst die raren Demos der Band und ist mit 8 Songs sicherlich eine lohnende Angelegenheit. Das die Spielzeit mit etwas über 16 Minuten eine durchschnittliche Songdauer von zwei Minuten ergibt, sollte keinen abschrecken, denn was ANCHORS X UP in diesen 120 Sekunden umsetzen, sorgt für offene Münder und rotierende Arme. Vor allem "Break The Ice" und "Man Overboard" zeigen, wie man unpathetischen Straight Edge Hardcore ohne Platitüden schreibt. Die Singleversion ist über Not Just Words Records erhältlich. Old School Puristen werden ANCHORS X UP lieben. Kann ich mir als ehemals langjähriger Edger aber auch ohne Probleme anhören, weil die Wiener auf die oft vorherrschende "Holier Than Thou"-Attitüde verzichten. (16:32) (7,5) Thomas Eberhardt
ANOTHER KIND OF DEATH Die Split mit MOKSHA, MOHO und ADRIFT durften ANOTHER KIND OF DEATH unlängst eröffnen und das nicht ohne Grund, gehört die Band doch zur Speerspitze der spanischen Hardcore-Bewegung. Das zweite Album des Fünfers erscheint nun beim Qualitätsgaranten Underhill, nachdem er Vorgänger "No Signal" noch auf einem australischen Label veröffentlicht wurde. AKOD legen sich diesmal jedenfalls wieder richtig ins Zeug und eifern EIGHTEEN VISIONS und ZAO in deren besten Zeiten nach. Heiseres Gekeife, brachiale Riffs, gegenläufige Rhythmen und ein absurdes Tempo bilden das Fundament der Songs, aber die Spanier wären nur eine Band unter vielen, wenn sie dieser Basis nicht disharmonische Akkorde, Stoner-Riffs und eine äußerst verspielte Leadgitarre beifügen würden. Insgesamt steht die Combo in der Tradition von CONVERGE, BOTCH und anderen Noise- bzw. Mathcore-Größen und spielt sich virtuos durch ihre zehn knackigen Songs. Die bombastische Produktion, das Mastering von Alan Douches und ein fantastisches Layout machen "Sleepless Every Night" zu einem Ausnahmealbum im positiven Sinne. Alle Achtung, da werden die Kollegen auf Ferret und Trustkill ja beinahe neidisch. (27:58) (8) Thomas Eberhardt
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