WITH LOVE, March 2010-Reviews
2zueins
Simsalabim MCD
Finest Noise
Mal davon abgesehen, dass 2 zu eins mit ihrem Genre Deutschrock bei mir keinen
Blumentopf gewinnen können, machen sie ihre Sache handwerklich und von den Arrangements
her gesehen wirklich gut. Das Booklet überzeugt optisch und auch die Produktion des
Leipziger Trios lässt sich hören. Textlich geht es um so essentielle Dinge wie Vögel
adoptieren, Freundin verlassen, Einsamkeit bejammern, und zugegeben, in einem Lied
spricht man auch soziale Gerechtigkeit an. Könnte durchaus im Radio laufen und Fans
von Reinhard May, Wolfgang Petry, Peter Maffay oder PUR würden sich dafür bestimmt
erwärmen, aber dass „Festnetztelefon“ dann auch noch Reggae-Einflüsse integriert,
wird dieser Klientel dann schon wieder zu hip sein, während der Reggaepurist den
Ausverkauf wittern wird. Eine Frage des Geschmacks. Thomas Eberhardt
10 MILES AWAY
Right Here/Right Now CD
Antstreet Records/New Music Distribution
Ein weiteres italienisches Quartett verschreibt sich mit Haut und Haaren dem Pop-Punk und macht seine Sache eigentlich recht gut, aber ganz ernst kann man die Angelegenheit auch nicht nehmen, denn wenn ein Vocoder und Beats aus der Konserve zum Einsatz kommen, schlägt meine Diskoaversion voll durch. UNSUNG ZEROS und THE ATARIS sind
hier sicherlich Leitlämpchen gewesen, aber etwas roher hätte die Sache ruhig ausfallen dürfen, da sind NEW FOUND GLORY ja der reinste Hardcore dagegen. Handwerklich aber eine saubere Sache, obgleich die Produktion auch etwas mehr Druck vertragen hätte. Das Layout ist dafür der reinste Hingucker geworden, das hätten Victory bestimmt ohne weitere Veränderungen genauso veröffentlicht. Insgesamt typischer Teen- und Twencore, wie junge Menschen ihn lieben und brauchen, das Gros der Ü-30 Klientel, besonders die Herren der Schöpfung, werden allerdings eine Wurzelbehandlung den zehn Songs vorziehen, dass ändert aber nichts am offensichtlichen Talent der Band. In Zukunft bitte mehr Songs wie "Sweet Is The Sin" oder "The City", da Lamento doch so auf den Magen schlägt, und gerne wieder so geniale feminine Backups wie in "Summer In Venice". Ein Album, das polarisieren wird, aber ein Überangebot herrscht auf besagtem Pop-Punk-Sektor ja nicht gerade, also dürften 10 MILES AWAY beste Chancen auf gut besuchte Konzerte haben. (6,5) Thomas Eberhardt
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