WITH LOVE, March 2010-Reviews

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AYS
The Path Of Ages CD
Cobra Records


Schon der erste Song von AGAINST YOUR SOCIETY "Nemesis" läst an INSIDE OUT denken und zur Bestätigung, dass sie es ernst meinen, legen die Wegberger auf ihrem Debüt gleich noch einen Track im Fahrwasser von DEAD STOP obendrauf. Dieser Linie bleiben sie dann bis zum Ende des sechsten Songs treu. Der einzige Kritikpunkt an "The Path Of Ages" könnte höchstens die kurze Spieltzeit sein, aber das wäre absurd. Das Artwork ist ein wahrer Hingucker und ich kann es kaum erwarten die Band mal live zu sehen. Das Release ist auch als limitierte Seveninch erhältlich und hat diesen schmucken Bloodstain-Look. Wobei das Format bei dieser Band echt egal ist. Man muss AGAINST YOUR SOCIETY einfach antesten, wenn man BLACK FRIDAY 29 oder die "Wreck Your Soul" LP von 2008 gerne hört. (10:46) (7) Thomas Eberhardt

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CHERRY BOMB
Lovers
Eigenproduktion


Punk n' Roll ist das Credo der CHERRY BOMBS aus Potsdam und dass sie schon länger Punkrocker sind, belegt das eindrucksvolle Cover des UNDERTONES-Songs "Teenage Kicks" und die Unterarme der Jungs, die keinen Raum für zusätzliche Tattoos mehr zu bieten haben. THE HELLACOPTERS, THE GENERATORS, BACKYARD BABIES und GLUECIFER lassen sich aber im Sound der Band verorten und mit ihren schmierigen Solos, den verlebten Vocals und hymnischen Backups haben CHERRY BOMBS spätestens beim dritten Lied "Drown Me Slowly" einen neuen Fan gefunden. Auch die Produktion kann sich hören lassen, in den The Gate Studios hat man gut die Liveatmosphäre einfangen können und weil es scheinbar allen Spass gemacht hat, steuerte Produzent Sir R.T.A auch noch ein Solo zu "Girl Behind Me Girl" bei. Ein diy-Release der ersten Klasse, der so auch bei People Like You hätte erscheinen können. Elf formidable Tracks, die man sich nicht entgehen lassen sollte. (8) Thomas Eberhardt


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DEADVERSE/UNVEIL
Split MCD
Cobra Records


Zwei Bands die im weiteren Sinn dem Old School Sektor zuzuordnen sind, teilen sich hier zusammen dieses Silberding. Den Auftakt machen UNVEIL aus Grabs in der Schweiz und obwohl mir das Quartett bisher kein Begriff war, werde ich diese Combo bestimmt nicht wieder ad acta legen, denn die vier textlich stark politisch geprägten Songs der Band überzeugen und haben beinahe Referenzcharakter. Die Riffs pendeln zwischen STRIFE und BETTER THAN A THOUSAND, während der Bass und die Drums gehörig einen mitreissenden Rhythmus pochen. Bisher gibt es nur ein Demo, die Destruction "Wherever I Go" 7 Inch und eben diese Split. DEADVERSE sind dann etwas disharmonischer und verstörter, gehen mit "The House That Jack Built" etwas mehr in Richtung CHOKEHOLD, fügen in "Never Figured Out" aber sogar eine Orgel bei und entwickeln sich in den verbleibenden Songs mehr in die Richtung von I WALK THE LINE oder NO SHAME. Eine aufregende Split, weil beide Bands zwar einen gemeinsamen Nenner haben, man aber auch deutliche Unterschiede ausmachen kann. DEADVERSE ziehen die Vorstellung mit ihren sieben Tracks zwar etwas in die Länge, aber das kann dem Käufer ja nur Recht sein, denn eine Split mit elf Tracks ist natürlich schöner als eine mit acht Songs. Fanatiker können ja die vier stärksten Songs von DEADVERSE auswählen und den Rohling nochmal mit gerechten Anteilsverhälnissen brennen, alle anderen wird es wohl nicht stören, dass etwas Überhang herrscht. Eine gute Split, die noch wachsen kann. (24:21) (8) Thomas Eberhardt

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FALL APART
Through Your Eyes CD
Cobra Records


Ein Quintett zieht Bilanz, die elf Lieder behandeln mit völliger Offenheit, dass sich trotz unseren weltverbesserischen Ambitionen insgesamt nur wenig getan hat. Der Inhalt der Musik wurde zur Entertainment degradiert und wenn es nach FALL APART ginge, dann gäbe es weder Hunger noch Korruption, aber das zentrale Thema bleibt die Desillusionierung im Alter. Was textlich sehr düster anmutet, ist musikalisch aber positiv und mitreissend verpackt, so dass man keiner Depression anheimfällt. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass hier zwei Gitarristen am Werke sind und dementsprechend viel Power in den Songs steckt. Beim Gesang setzt man auf gut verständliches Shouting und in "Through Your Eyes" fügt man noch ganz bedacht ein paar Crew Shouts hinzu und lässt ein paar disharmonische Akkorde erklingen. "Résumé" wird in Windeseile durchgedroschen und am Ende gibt es noch einen 2 Step-Teil. TEN YARD FIGHT, HANDS TIED oder BETTER THAN A THOUSAND sind der Baum von dessen Stamm FALLEN APART nicht allzuweit gefallen sind und auch die Aufnahmequalität spricht für die Band. Puristischer Hardcore ohne Mätzchen und verkopfte Experimente. Bei elf Liedern zieht sich das Ganze zwar etwas in die Länge, aber bis auf den letzten Track geben die Jungs eigentlich volles Tempo. (27:48) (7,5) Thomas Eberhardt

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FAT BELLY
Turn The Amplifiers On (Alter!) CD
G-Force Records


Es ist schon eine ganze Weile her, dass hier die letzte Melodycore-Scheibe aufschlug, aber mit UNWRITTEN LAW, PULLEY, ALL SYSTEMS GO oder THE ATARIS liegt man eigentlich immer richtig und mit Labelmacher GIGANTOR Jenzzz hat man einen erfahrenen und geschmackssicheren Partner gefunden, der nichts Halbgares veröffentlicht. Das Mastering hat Jason Livermore übernommen und diese unbeschwerte Art der ALL-Releases konnten die Hannoveraner gut einfangen, selbst wenn`s textlich natürlich kein Philiosphie Hauptseminar geworden ist, aber Spass zu haben ist ja auch eine Philophie für sich. Gesanglich macht man allerhand Eindruck, ob als Tandem oder Einzelkämpfer, hier stimmt die Tonlage und die Melodien sowie die Refrains sind die reinsten Ohrwürmer. Wie man allerdings auf die Idee kam "Heaven (Is A Place On Earth)" zu covern kann ich nur mutmaßen: Bier? Na ja, wenn 7 SECONDS "99 Luftballons" nachspielen müssen, dann sei FAT BELLY auch ihr 80er Bad Taste Moment gegönnt. "Hollywood" ist ein kritischer Blick auf die Glamourwelt in den Staaten, während "Hannover" die niedersächsische Hauptstadt in den höchsten Tönen auf Deutsch lobt. Insgesamt 15 Tracks, wobei die Songs gegen Ende etwas abfallen, aber der Bonustrack holt's wieder raus. Insgesamt also eine gute Veröffentlichung, selbst wenn das Cover nicht unbedingt mein Fall ist. Eine schöne Gelegenheit nostalgisch auf die 90er zurückzublicken und reichlich Spielzeit für den Euro. (45:30) (7) Thomas Eberhardt

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FEATHERLIKE
Kings And Queens
Helium Records/Non Stop Music


Indierock mit gehörig Pop-Appeal, so könnte man den Stil von FEATHERLIKE umschreiben und auf ihrem dritten Album hat die Band ihr Handwerk natürlich mittlerweile perfektioniert, so könnte "Love (Is A Minefield)" ohne weiteres aus der Feder von Bono stammen und wird folglich allen U2-Fans schnell als Herz wachsen. "Firecracker" kokettiert mit INTERPOL- und GANG OF FOUR-Rhythmen, man muss dem Quartett aus der Schweiz aber zugestehen, dass es seinen eigenen Stil gefunden hat und man würde die Songs wiedererkennen, weil die Masse an Einflüssen immer auf diese pompösen Arrangements trifft und Chris Webers Singstimme auch ihren unverwechselbaren Klang hat. Zwar wurden die Songs sehr auf Linie getrimmt und driften selten ins Rohe oder Dissonante ab, aber Freunde von OASIS dürften an "My Brain" ihre helle Freude haben, während "Sinphonies" mich verdammt an THE PROMISE RING oder MARTIME erinnern. Ob das jetzt unbedingt "Adult Pop" ist, weiß der Geier, für Jugendliche ist es wohl zu harmonisch, denn die Wut ist einer Zitatenhölle und überschwänglichen Emotionen gewichen. In Summe ein sehr beeindruckendes Album. (44:23)(8) Thomas Eberhardt

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FORGETTOFORGIVE
A Product Of Dissecting Minds CD
Gsr Music


FORGETTOFORGIVE sind bereits vier Jahre aktiv und lassen sich am ehesten als eine Interessengemeinschaft aus Death Metalern und Hardcore-Musikern beschreiben. Die Rhythmusgitarren sind meist schleppend,um nicht zu sagen zeitlupenartig, während die Leads immer versuchen Tempo zu machen. Diese geleichzeitige Bewegung in zwei entgegengesetzte Himmelsrichtungen wirkt unentschlossen und führt dazu, dass die Band auch unheimlich vorhersehbar wird, denn lange machen sie nie Tempo. Abstruse Taktschemata und Anschlagszahlen machen das Ganzenicht unbedingt interessanter, da Song und Groove eigentlich auf der Strecke bleiben. Natürlichgibt es auch positive Beispiele wie "Eruption", aber das junge Quartettfällt derart schnell wieder in seinen Stakkatowahn, dass es echt keinen Spass macht. Uninspiriertes Dauergeriffe ohne Sinn und Zweck und völlig frei von Songwriterischem Können. Das Artwork ist zwar wie bei allen Gsr Releases gelungen, aber die zwölf Songs sind eine überflüssige Veröffentlichung. (32:48) (5) Thomas Eberhardt

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GOLDUST
Destroyer/Borderlines
Let It Burn Records


Auch das neue Signing von Let It Burn Records hält weiterhin an der Distanz des Labels zum Metalcore fest und das ist schlichtweg erfreulich, denn dieser Stil ist bis auf wenige Ausnahmen ausgereizt. Der Fünfer GOLDUST spielt von Cleveland-Bands inspirierten New School Hardcore mit vereinzelten Metalanleihen. "To No Avail" überrascht mit Spoken-Word-Passagen und schlägt eine Bresche zwischen die apokalyptischen Riffs, indem es auch mal atmosphärische Klänge einbaut. Der sechste Song "Awareness" wird dann richtig schön virtuos, wenn der Band ein Stoner Riff entwischt. Es zeichnen sich etliche Möglichkeiten ab, die man noch wahrnehmen könnte, aber selbst die aktuelle Stilmixtur überzeugt zweifelsohne. Textlich gibt man sich in den zwölf Songs düster; Ängste und Zwänge sind die beherrschenden Themen, aber auch Auflehnung gegen diese negativen Gefühle werden thematisiert. Mit zunehmender Spielzeit werden die Songs immer stärker und "Control" könnte durchaus als INTEGRITY-Tracks durchgehen. Rhythmische Kniffe, abrupte Breaks und eine ungewöhnliche Melodik sollten dafür sorgen, dass "Destroyer/Borderlines" des Öfteren im Player landen wird und vielleicht sogar für manchen zum Lieblingsalbum wird. Das Artwork des Zweitlings wurde von Daniel Ehrlich gestaltet, der auch der neuen BURY MY SINS EP ein schmuckes Cover verpasst hat, Layout ist von Niko Hermann Hülsmaier, der ja bis vor kurzem noch Blacktop Records-Betreiber war. Ein durchweg starker Release also und vor allem ein Album, welches mit der Zeit noch zu wachsen vermag und durch die eingestreuten, kurzen Uptempo-Songs den Hörer auch immer wieder mal aus der Opulenz reißt. Alle Achtung. (8) Thomas Eberhardt

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MY NAME IS MUSIC
Revolution
Pate/Edel


Das Cover des Digipacks macht auf alle Fälle neugierig, welche Band sich da in Feinripp auf zwei Holzschemel fesseln lässt. Die Antwort hierauf lautet Phoebe Hall und Niki Altmann, die auch als Duo eine feine Gruppe sind, weil Altmanns Bass und Phoebes Stimme gänzlich ausreichen, um Aufsehen zu erregen. Bei "Smooth Revolution" schimmert dann die Vorliebe des Paares für die Musik der Siebziger und Achtziger durch. Auch der Groove macht den reduziert wirkenden Song zum Hinhörer. "Birthday Cake" erinnert etwas an eine Fusion von FIONA APPLE und der FAITH NO MORE-Coverversion von "I Started A Joke". Jazz, Lounge und Blues sind die Säulen auf denen der Sound von MY NAME IS MUSIC ruht und im Regal passt das Album bestimmt gut neben den Soundtrack von Tarantinos Jackie Brown, apropos, da gab es doch auch mal was mit zwei an Stühle gefesselten Geiseln, oder? "Popstar" hat einen mitreißenden Beatrhythmus, dringt also erstmals in Rockgefilde vor und gönnt sich auch ein paar disharmonische Momente. Ich denke, dass ich seit den letzten KARATE-Veröffentlichungen nicht mehr so minimalistische und zugleich fesselnde Songs gehört habe. Sehr schön, wie Phoebe ihre Geschichten erzählt und indem man dem Hörer die Texte vorenthält, geht man auch in "Echtzeit" an die Songs heran und wird etwas entschleunigt. Der Track "My Sweetheart" ist dann von Niki Altmann und klingt etwas nach Kaffeewerbung, aber mit dem nachfolgenden "Oh Shit, My Boyfriend is Darth Vader" macht er diesen Faux Pas schnell wieder wett. Insgesamt 13 Tracks die auf baldige Bühnenpräsenz hoffen lassen. (7) Thomas Eberhardt

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RESISTANCE
Lords Of Torment CD
Gsr Music


Obwohl es beim Namen der Belgier nicht unbedingt klingelt, hat der Fünfer schon einiges an Erfahrung und durfte, obwohl man erst seit 2004 aktiv ist, schon mit SEPULTURA und ALL SHALL PERISH touren. "Lords Of Torment" ist der dritte Streich der Band, das Debüt "Trauma" war 2006 erschienen und der Zweitling "Two Sides Of A Modern World" auf Alveran brachte vermehrt Melodien in dem Deathcore der Band unter. Kann man diesen Werdegang überhaupt noch toppen? Also einfach den Longplayer mit der magischen Releasenummer 66 aufgelegt und mal sehen, was die zehn Songs offenbaren. Von Melodien keine Spur mehr, RESISTANCE kombinieren diesmal Trashriffing mit Doublebass-Attacken, heiserem Gekeife und tiefen Growls. Einige Passagen erinnern an HATEBREED, andere könnten aus dem Relapse-Backkatlog stammen. Mit Hardcore hat das nur noch ganz marginal was zu tun und so ganz glücklich bin ich mit den aktuellen Releases von Gsr nicht, denn Erzengel auf dem Cover und SLAYER-Riffing in jedem Song sind meiner Meinung nach ziemlich in die Jahre gekommen, schließlich wird jeder was von ARKANGEL besitzen und denen können RESISTANCE einfach nicht das Wasser reichen. Bands dieser Facon gibt es dutzendfach und wer drauf steht, soll's antesten, ich find's wenig innovativ, vom Songwriting her recht zerfahren, wenn auch technisch gut. Vielleicht wären weniger Songs besser gewesen. Ein technisch guter Release, insgesamt aber nur Mittelmaß. (37:10) (6) Thomas Eberhardt

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SEED OF PAIN
Blindfolded And Doomed LP/CD
Cobra Records


SEED OF PAIN aus Luzern legen mit ihrem Debüt einen verkopften Bastard vor, der keinesfalls in irgendwelche Schubladen gesteckt werden will und musikalisch frei agiert. Atmosphärische Elemente kollidieren mit Samples, Geklimper wird von brachialem Riffing oder heiserem Gebrüll flankiert und selbst wenn man die Musik der vier Musiker einordnen wollte, man hätte so seine liebe Not. "Nur Zwei Dinge" ist zwar die Vertonung eines Gedichtes von Gottfried Benn, aber es ist trotzdem faszinierend, dass SEED OF PAIN gleich zwei Kantone, nämlich Zug und Luzern, zur Förderung ihrer Kunst gewinnen könnten, aber die Helveten gelten ja als sehr spendabel was die Kunst angeht. Verweise auf SIGUR ROS, MOGWAI, RED SPAROWES und NEUROSIS dürften den Kreis der Verdächtigen einkreisen und obwohl das CD Artwork ein vergrösserter Ausschnitt des LP Originals zu sein scheint und es nicht wirklich klar zu erkennen ist, was es letztlich darstellen soll, bietet das Digipack zur Versöhnung noch die existenzialistischen Texte. Der neunte Song "Dependency" treibt das Gesamtwerk "Blindfolded And Doomed" dann auf die Spitze, denn was mit einem Piano eröffnet wird, schleppt sich konsequent im Stakkato fort und gipfelt dann in Doomspengseln, ein guter Raussschmeisser, was dann folgt sind die drei Bonustracks der CD, zwei Remixe für Leute, die mit APHEX TWIN liebäugeln und ein Industrialtrack namens 10:10, der wieder ein Original der Band ist und mich doch etwas an INTEGRITY erinnert, selbst wenn SOP keine HC-Band sein wollen. Vorsicht ist also lediglich bei der Formatauswahl geboten, denn die CD hat eben drei Tracks mehr. (60:00) (7) Thomas Eberhardt

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TRACES OF YOU The Last Triumph
I For Us Records/Value Driven/We We Believe


TRACES OF YOU haben sich bei der Produktion ihres Debüts nicht lumpen lassen, Eric Arena (A DAY TO REMEMBER, PARKWAY DRIVE, UNDEROATH) übernahm das Mastering, drei Labels kümmern sich um die Vermarktung und Kalki, die zehnte und letzte Inkarnation Vishnus, reitet auf dem Cover mit einem Schwert über ein Schlachtfeld und macht die Barbaren einen Kopf kürzer. Die Zeichen stehen also auf Sturm und "The Last Triumph" gelingt es beispiellos die hohen Erwartungen zu erfüllen, die das ganze Drumherum weckt. Sänger Simone Putzu scheint zwar ein Krishna-Consciousness-Anhänger zu sein, aber textlich gesehen predigt er nicht, sondern setzt nur auf den gesunden Menschenverstand. Dass alle Musiker bereits einiges an Erfahrung mitbringen, da sie schon in anderen Combos aktiv waren, hört man den elf Tracks der Milanesen unmittelbar an und Vergleiche mit IT PREVAILS , FOR THE GLORY oder CARPATHIAN sind mehr als gerechtfertigt und keine Lobhudelei. Wer ungekünsteltes Shouting, kraftvolle Back-Ups und melodische Hardcore-Riffs mag, die mit brachialen Powerchords changieren, wird TRACES OF YOU lieben. Live haben die Italiener schon mit AGAINST YOUR SOCIETY, GO IT ALONE, TACKLEBERRY und TERROR auf der Bühne gestanden und wenn sie diesen beeindruckenden Longplayer live umsetzten können, dann kann man sich bestimmt auf ein Krishna-Revival wie zu "Mantra"-Zeiten einstellen. Aber Scherz beiseite, dieses Debüt ist essentiell und wohl am günstigsten über I For Us Records aus Belgien zu beziehen. (8,5) Thomas Eberhardt